Benutzer:Xe83ton: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
* Auf der '''affektiven Ebene''' motiviert man sich selbst und anderen zu den Einstellungen „'''Wollen'''“. | * Auf der '''affektiven Ebene''' motiviert man sich selbst und anderen zu den Einstellungen „'''Wollen'''“. | ||
− | Die Beispiele von vier Teilkompetenzen auf drei Ebenen sind in der folgenden Tabelle zu sehen<ref>Bolten, J. (2015). Einführung in die Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (2. Auflage). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. S. 191.</ref>: | + | Die Beispiele von vier Teilkompetenzen auf drei Ebenen sind in der folgenden Tabelle zu sehen<ref>Bolten, J. (2015). Einführung in die Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (2. Auflage). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. S. 191.</ref>: |
+ | {| class="wikitable" | ||
+ | |- | ||
+ | ! !! Selbstkompetenz !! Sozialkompetenz !! Methodenkompetenz !! Sach-/Fachkompetenz | ||
+ | |- | ||
+ | | Kognitiv (Wissen) || z.B. eigene Stärken/Schwächen reflektieren und kennen || z.B. Interaktionsregeln eines sozialen Akteursfelds kennen || z.B. Organisations-/ Problemlösestrategien kennen || z.B. spezielles Sach-/Fachwissen besitzen | ||
+ | |- | ||
+ | | Konativ (Können) || z.B. Rollendistanz einnehmen/ Selbstkritik umsetzen können || z.B. über Kommunikations- und Empathiefähigkeit verfügen || z.B. Zeitplanungen umsetzen/ Probleme lösen können || z.B. Sach-/Fachwissen anwenden/vermitteln können | ||
+ | |- | ||
+ | | Affektiv (Wollen) || z.B. Verantwortungs- bewusstsein, Initiativbereitschaft, Motivationen || z.B. Bereitschaft zu Interaktion, Kollaboration, Toleranz || z.B. zielorientiert handeln/ Probleme lösen wollen || z.B. Sach-/ Fachbezogenes Engagement und Neugierde | ||
+ | |} |
Version vom 27. August 2017, 14:56 Uhr
Interkulturelle Kompetenz
Bei der interkulturellen Kompetenz handelt es sich um Handlungskompetenz in interkulturellen Situationen[1], in denen sie sicherem Handeln dient und erfolgreiche interkulturelle Begegnung fördert.
Handlungskompetenz
Unter Handlungskompetenz versteht man die Bereitschaft und Fähigkeit des Einzelnen, sich sachgemäß sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten[2]. Bedeutungen des Kompetenzbegriffs sind fachbezogen unterschiedlich. Etymologisch gesehen hat das lateinische Ausgangswort „competere“ von Kompetenz die Bedeutung von „zusammenbringen“[3]. Aus dem Aspekt der Strukturierung werden Handlungskompetenzen von vier Teilkompetenzen – Sozialkompetenz, Selbstkompetenz, Fachkompetenz und Methodenkompetenz[4][5]– auf den drei Ebenen Wissensbestände, Haltungen bzw. Fähigkeiten und Fertigkeiten zusammengeführt[6]. Aus dem Aspekt der Kontextualisierung und Dynamisierung müssen Handlungskompetenzen kontextbezogen beschrieben werden[7].
Die Diskussion über vier Teilkompetenzen verweist auf Heinrich Roth. In seiner „Pädagogische[n] Anthropologie“ unterschied er Sach-, Sozial- und Selbstkompetenz in den Kompetenzbereichen[8]. In der späteren Diskussion wird noch Methodenkompetenz hinzugefügt[9].
- Selbstkompetenz ist die moralische Mündigkeit zur Selbstbestimmung der Person[10], sich selbst einzuschätzen, zu kontrollieren und zu reflektieren.
- Unter Sozialkompetenz versteht man die Bereitschaft und Fähigkeit zur Kooperation, Interaktion, Empathie, Konfliktlösung etc.
- Unter Sach-/Fachkompetenz versteht man den Sachverstand von Personen, die fähig sind, fachbezogenes Wissen zu besitzen, anzuwenden und neu zu schöpfen.
- Methodenkompetenz sind die Fähigkeit und Fertigkeiten, mit angemessenen Methoden mit Problemen umzugehen.
Auf Franz E. Weinert verweisend ist die Handlungskompetenz sowohl kognitiv als auch motivational orientiert[11]. Von seiner Perspektive heraus werden Wissen, Wollen und Handeln[12] jeweils auf kognitiver, konativer und affektiver Ebene zusammengeführt[13].
- Auf der kognitiven Ebene besitzt man das Wissen über die betroffene Kompetenz.
- Auf der konativen Ebene verfügt man über die Verhaltensfähigkeit, etwas durchführen zu können.
- Auf der affektiven Ebene motiviert man sich selbst und anderen zu den Einstellungen „Wollen“.
Die Beispiele von vier Teilkompetenzen auf drei Ebenen sind in der folgenden Tabelle zu sehen[14]:
Selbstkompetenz | Sozialkompetenz | Methodenkompetenz | Sach-/Fachkompetenz | |
---|---|---|---|---|
Kognitiv (Wissen) | z.B. eigene Stärken/Schwächen reflektieren und kennen | z.B. Interaktionsregeln eines sozialen Akteursfelds kennen | z.B. Organisations-/ Problemlösestrategien kennen | z.B. spezielles Sach-/Fachwissen besitzen |
Konativ (Können) | z.B. Rollendistanz einnehmen/ Selbstkritik umsetzen können | z.B. über Kommunikations- und Empathiefähigkeit verfügen | z.B. Zeitplanungen umsetzen/ Probleme lösen können | z.B. Sach-/Fachwissen anwenden/vermitteln können |
Affektiv (Wollen) | z.B. Verantwortungs- bewusstsein, Initiativbereitschaft, Motivationen | z.B. Bereitschaft zu Interaktion, Kollaboration, Toleranz | z.B. zielorientiert handeln/ Probleme lösen wollen | z.B. Sach-/ Fachbezogenes Engagement und Neugierde |
- ↑ Bolten, J. (2011). Unschärfe und Mehrwertigkeit: „Interkulturelle Kompetenz“ vor dem Hintergrund eines offenen Kulturbegriffs. In: U. Hoessler / W. Dreyer (Hrsg.): Perspektiven interkultureller Kompetenz. Göttingen.
- ↑ Kultusministerkonferenz. (2011). Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. Berlin. S. 14.
- ↑ Bolten, J. (2015). Einführung in die Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (2. Auflage). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. S. 190.
- ↑ Roth, H. (1971). Pädagogische Anthropologie. Band 2: Entwicklung und Erziehung. Grundlagen einer Entwicklungspädagogik. Hannover: Hermann Schroedel. S. 388-389.
- ↑ Bolten, J. (2016). Interkulturelle Kompetenz neu denken?! Zeitschrift Polylog zur Jahreswende 2016/17, Wien.
- ↑ Eppenstein, T. (2015). Interkulturelle Kompetenz. Zugänge für eine kultursensible Soziale Arbeit. In: I. Zacharaki, T. Eppenstein & M. Krummacher (Hrsg.), Interkulturelle Kompetenz. Handbuch für soziale und pädagogische Berufe (S. 35-66). Schwalbach/Ts. 2015: Debus Pädagogik. S. 44.
- ↑ Detjen, J. et al. (2012). Politikkompetenz – ein Modell. Wiesbaden: Beltz. S. 22.
- ↑ Roth, H. (1971). Pädagogische Anthropologie. Band 2: Entwicklung und Erziehung. Grundlagen einer Entwicklungspädagogik. Hannover: Hermann Schroedel. S. 388-389.
- ↑ Bolten, J. (2016). Interkulturelle Kompetenz neu denken?! Zeitschrift Polylog zur Jahreswende 2016/17, Wien.
- ↑ Roth, H. (1971). Pädagogische Anthropologie. Band 2: Entwicklung und Erziehung. Grundlagen einer Entwicklungspädagogik. Hannover: Hermann Schroedel. S. 388-389.
- ↑ Weinert, F. E. (2001). Vergleichende Leistungsmessung in Schulen – eine umstrittene Selbstverständlichkeit. In: F. E. Weinert (Hrsg.), Leistungsmessungen in Schulen (S. 17-32). Weinheim/Basel: Beltz. S. 28.
- ↑ Detjen, J. et al. (2012). Politikkompetenz – ein Modell. Wiesbaden: Beltz. S. 19.
- ↑ Eppenstein, T. (2015). Interkulturelle Kompetenz. Zugänge für eine kultursensible Soziale Arbeit. In: I. Zacharaki, T. Eppenstein & M. Krummacher (Hrsg.), Interkulturelle Kompetenz. Handbuch für soziale und pädagogische Berufe (S. 35-66). Schwalbach/Ts. 2015: Debus Pädagogik. S. 44.
- ↑ Bolten, J. (2015). Einführung in die Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (2. Auflage). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. S. 191.