Interkulturelle Planspiele: Unterschied zwischen den Versionen

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Interkulturelle Planspiele unterscheiden sich in der Regel von traditionellen [http://de.wikipedia.org/wiki/Planspiel Planspielen] sowie [http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmensplanspiel Unternehmensplanspielen] hinsichtlich ihres Einsatzes bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Interkulturalit%C3%A4t interkulturellen Situationen], wobei die Sensibilisierung auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Interkulturelle_Kompetenz interkulturelle Kompetenz] eine wesentliche Rolle spielt. Dabei geht es insbesondere um die Übertragung von [http://de.wikipedia.org/wiki/Fachkompetenz Sach-], [http://de.wikipedia.org/wiki/Methodenkompetenz Methoden-], [http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Kompetenz Sozial-] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Kompetenz Selbstkompetenz] durch die Teilnahme der Beteiligten an einer interkulturellen Fallstudie, die nach Möglichkeit konkret und real ist. Es ist vorgesehen, dass die Teilnehmer miteinander interagieren und die Initiative zur Findung einer Lösung übernehmen. [http://de.wikipedia.org/wiki/Interkulturelles_Lernen Interkulturelle Trainer] oder [http://de.wikipedia.org/wiki/Coaching Coaches] verbergen den Ausgang der Fallstudie, legen jedoch das Ziel fest. Jeder Teilnehmer behält bei der Interaktion mit den anderen Mitglieder seine eigene Rolle und Funktion, die dazu beiträgt, dass während des Handelns eine interkulturelle Situation zu Stande kommt, wo Akteure unterschiedlicher kultureller Hintergründe konkret miteinander konfrontiert werden. In dieser Hinsicht unterscheiden sich Planspiele von [http://de.wikipedia.org/wiki/Rollenspiel_%28Spiel%29 Rollenspielen], [http://de.wikipedia.org/wiki/Simulation Simulationen] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Projekt Projekten]. Ein verbreitetes, häufig eingesetztes interkulturelles Planspiel ist das [[Zuckerturmspiel]].
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[[File:Methodenlandkarte - Planspiele2.jpg|thumb|Einordnung interkultureller Planspiele in die [[Methodenlandkarte]] für Maßnahmen zur interkulturellen Personalentwicklung]]
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Interkulturelle [https://de.wikipedia.org/wiki/Planspiel Planspiele] stellen einen Übungstypen zur interkulturellen Kompetenzentwicklung im Rahmen von interkulturellen Trainings dar. Im Rahmen eines Planspielszenarios treten die Teilnehmenden als Protagonisten in Interaktion mit anderen Trainees, wodurch Interkulturalität thematisiert und generiert wird.<ref>Bolten, J. (2014): ''Typologie interkultureller Übungen.'' Übungsleitfaden. Jena: o.V. S. 22.</ref> Interkulturelle Planspiele können in [[Interkulturelle Präsenz-Planspiele|Präsenz-Form]] oder in [[Internetbasierte interkulturelle Planspiele|virtueller Form]] realisiert werden.
  
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== Konzept/Idee ==
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Ausgangspunkt oder Kontext für das Planspielszenario bildet eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Fallstudie Fallstudie], die möglichst konkret und authentisch sein sollte. [https://de.wikipedia.org/wiki/Interkulturelles_Lernen Interkulturelle TrainerInnen] oder [https://de.wikipedia.org/wiki/Coaching Coaches], welche das Planspiel leiten, verbergen den realen Ausgang der Fallstudie, legen jedoch das Ziel fest. Die Teilnehmenden versuchen nun als Protagonisten den Fall „aus ihrem eigenen Kultur- und Sozialisationskontext heraus“ zum Abschluss zu bringen, das heißt dass die Lösung des Falls anfangs inhaltlich offen bleibt und allein die Teilnehmenden darüber entscheiden. Bei der Interaktion mit den anderen Trainees behält der Teilnehmende jedoch seine eigene Rolle und Funktion. Dies unterscheidet Planspiele von [https://de.wikipedia.org/wiki/Rollenspiel_%28Spiel%29 Rollenspielen], [https://de.wikipedia.org/wiki/Simulation Simulationen] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Projekt Projekten].<ref>Bolten, J. (2014): ''Typologie interkultureller Übungen.'' Übungsleitfaden. Jena: o.V. S. 22.</ref>
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Die Durchführung interkultureller Planspiele besteht im Idealfall aus den Phasen „Briefing“, „Gaming“ und „Debriefing“. Im „Briefing“ werden die Teilnehmenden mit dem Planspielszenario (Ausgangslage, Regeln und Ziele des Spiels, etc.) vertraut gemacht. Im „Gaming“ werden für jede Spielperiode konkrete Maßnahmen geplant, Entscheidungen getroffen und Handlungen ausgeführt, welche vom Spielleitenden entsprechend des zugrunde liegenden Modells verarbeitet werden und deren Auswirkungen auf den Spielverlauf wieder an die Teilnehmenden gespiegelt werden. Je nach Planspiel wird dieser Vorgang n-mal wiederholt. Im „Debriefing“ werden die Spielergebnisse und Spielerfahrungen reflektiert. Im Idealfall können gewonnene Erfahrungen bereits auf die Praxis übertragen werden.<ref>Fürstenau, B. (2006): Planspiel und Simulation. In: Arnold, K.-H. (Hrsg.): ''Handbuch Unterricht.'' Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 317–322.</ref>  Der konzeptionelle Rahmen von interkulturellen Planspielen kann auch gemäß dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Erfahrungsbasiertes_Lernen#Erfahrungsbasierter_Lernzyklus Erfahrungsbasierten Lernzyklus] nach Kolb fundiert werden.<ref>Strohschneider, S. (2010): Planspiele und Computersimulationen. In: Weidemann, A., Straub, J., Nothnagel, S. (Hrsg.): ''Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung: ein Handbuch.'' Bielefeld: transcript (Kultur und soziale Praxis), S. 241–264. S. 248.</ref>
  
 
== Anwendungsbereiche und Lernziele interkultureller Planspiele ==
 
== Anwendungsbereiche und Lernziele interkultureller Planspiele ==
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Interkulturelle Planspiele kommen zur Anwendung, wenn die Entwicklung von [https://de.wikipedia.org/wiki/Interkulturelle_Kompetenz interkultureller Kompetenz] im Rahmen von Weiterbildungsmaßnahmen eine wesentliche Rolle spielt. Das interaktive Format von interkulturellen Planspielen erfordert von den Teilnehmenden, deren interkulturelle Handlungsfähigkeit, das heißt der Transfer der individuellen [https://de.wikipedia.org/wiki/Fachkompetenz Sach-], [https://de.wikipedia.org/wiki/Methodenkompetenz Methoden-], [https://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Kompetenz Sozial-] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstkompetenz#Bildungswesen Selbstkompetenz] auf eine unsichere und unbekannte Situation, unter Beweis zu stellen.<ref>Bolten, J. (2012): ''Interkulturelle Kompetenz.'' Erfurt: Landeszentrale für Polit. Bildung Thüringen. S. 150.</ref>
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Zu beachten gilt, dass dieser Übungstyp seine volle Wirkung nur entfalten kann, wenn das reine Spielen mit wissenschaftlicher Theorie, z.B. zu Kommunikationsstilen, und einer ausführlichen Reflexionsphase kombiniert wird. Je nach Kontext können verschiedene Lernzielbereiche definiert werden und individuell schwerpunktmäßig gewichtet werden:
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# „der Erwerb konkreter Techniken der Kommunikation und Interaktion in multikulturellen Teams, Prozesse des Austausch von Information und der Entscheidungsfindung, Regeln für interkulturelle Verhandlungsführung, ggf. auch in Nicht-Muttersprachen;
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# interkulturelle Sensibilisierung, Bewusstwerden der spezifischen Schwierigkeiten und Fallgruben interkultureller Zusammenarbeit;
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# Anwendung theoretischen Wissens in realitätsnahen interkulturellen Kontexten, Förderung des interkulturellen Verständnisses und der Fähigkeiten zur ‚isomorphen Attribution’;
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# Erwerb von praktischen Erfahrungen im Umgang mit länderspezifischen Kommunikations- und Interaktionsstilen.“<ref>Strohschneider, S. (2010): Planspiele und Computersimulationen. In: Weidemann, A., Straub, J., Nothnagel, S. (Hrsg.): ''Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung: ein Handbuch.'' Bielefeld: transcript (Kultur und soziale Praxis), S. 241–264. S. 249.</ref>
  
Interkulturelle Planspiele können vielseitig angewendet werden. Am Anfang eines Trainings können sie als Eisbrecher fungieren, da durch sie das Interesse geweckt wird, mehr über die Trainingsinhalte zu erfahren und die Beteiligte die Möglichkeit haben, sich kennen zu lernen. In der Mitte des Trainingsablaufs können interkulturelle Planspiele Theorien oder Konzepte den Teilnehmern verständlicher machen, während ihr Einsatz am Ende eines Trainings geeignet sein kann, wenn ein großes Ausmaß an theoretischen Grundlagen von den Teilnehmern erarbeitet werden muss (1). Interkulturelle Planspiele bieten sich außerdem bei Trainingsmaßnahmen in Unternehmen an. In diesem Kontext ermöglichen sie den Teilnehmern die Vereinbarung von zeitlichen und inhaltlichen Bedürfnissen, die sich ansonsten als problematisch erweisen: Die Vermittlung von Kompetenzen zum Umgang mit fremdkulturellen Situationen, die mit einer begrenzten zeitlichen Verfügbarkeit kombiniert werden muss. Die Teilnahme an interkulturellen Planspielen als Trainingsmaßnahme im Unternehmensumfeld erweist sich demzufolge sowohl als theoretisch fundiert als auch als Möglichkeit zur Entwicklung interkultureller Kompetenz im beruflichen Umfeld. Die Teilnehmer lernen durch Trainingsmaßnahmen mit unternehmensbezogenen interkulturellen Situationen umzugehen, die auch später im realen beruflichen Alltag bewältigt werden müssen (2). Das wichtigste Lernziel interkultureller Planspiele konkretisiert sich somit in der Synergiebildung zwischen Teilnehmern unterschiedlicher kultureller Hintergründe, so dass die Interaktion zu einem Perspektivenwechsel der Akteure führt und eine Reflexion der Eigen- sowie Fremdkulturen erfolgen kann. Aus diesen Zielen ergeben sich weitere Einsatzmöglichkeiten interkultureller Planspiele, die an verschiedene Zielgruppenkategorien angepasst werden können – Mitarbeiter sowie Schüler und Studenten. Ein weiteres Lernziel besteht darin, das Verhalten der sich in einer wirklichkeitbezogenen interkulturellen Situation befindenden Teilnehmer beobachten und bewerten zu können. Hierbei spielt das sogenannte [http://en.wikipedia.org/wiki/Debriefing Debriefing] eine relevante Rolle, das Beobachtung, Reflexion sowie Beurteilung des Spielablaufs berücksichtigt und meist durch die Analyse von Videoaufnahmen des Planspiels durch den Trainer bzw. Coach durchgeführt wird. Besonderer Augenmerk liegt hierbei auf den Emotionen, die während des Planspiels entstanden sind, sowie die Aufklärung von Fragen und Unverständnissen hinsichtlich Regeln und Spielabschnitte. Da eines der Hauptziele interkultureller Planspiele die Schaffung synergiefördernder interkultureller Situationen ist, sollten kulturelle Unterschiede beim Handeln nicht betont werden. Es gilt keine Tendenz zur Stereotypisierung zu schaffen, die in Kontrast zum Lernziel des interkulturellen Planspiels steht und die Teilnehmer verwirren könnte. Die Analyse der  Rollen- und Funktionsdifferenzierung, der Prozesssteuerung und der Kommunikationsebenen im Team sind hingegen wesentliche Faktoren, die eine erfolgreiche Reflexion der interkulturellen Handelsprozesse kennzeichnen (3).  
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== Zielgruppe ==
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Exakte Zielgruppen für interkulturelle Planspiele zu benennen ist difizil, da diese eine große Variabilität hinsichtlich der Teilnehmerzahl (z.B. von einigen wenigen bis hin zu rund 20), der Teilnehmerrollen (keinerlei Vorgaben vs. sehr differenzierte Rollenbeschreibungen) oder der Spieldauer (20 Minuten bis zu mehreren Tagen) aufweisen.<ref>Strohschneider, S. (2010): Planspiele und Computersimulationen. In: Weidemann, A., Straub, J., Nothnagel, S. (Hrsg.): ''Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung: ein Handbuch.'' Bielefeld: transcript (Kultur und soziale Praxis), S. 241–264. S. 243.</ref> Demzufolge gilt es, für die zu trainierende Zielgruppe ein Planspiel auszuwählen, welches die optimalen [[Bedingungsfaktoren interkultureller Trainings|Bedingungsfaktoren]] für diese darbietet. Häufig werden die interkulturellen Planspiele im Hochschul- und im Unternehmenskontext sowohl für kulturell homogene als auch heterogene Gruppen eingesetzt, um die vorher genannten Lernziele zu erreichen.
  
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== Herausforderungen und Chancen ==
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Interkulturelle Planspiele unterscheiden sich von anderen traditionelleren, distributiven Trainingsformen hinsichtlich der Interaktion, die zwischen den Teilnehmenden entsteht. Aus diesem Grund lässt sich ein hoher Grad an Synergie feststellen, der aus der Zusammenarbeit entsteht und welche die einzelnen Teilnehmer alleine nicht erreichen könnten. Darüber hinaus ermöglicht die Kooperation zwischen den Teilnehmenden eine Steigerung ihres Zugehörigkeitsgefühls zu der Gruppe und fördert gleichzeitig ihre Fähigkeit, von den anderen zu lernen. Diese Methode eignet sich deshalb auch für Trainees und ermöglicht das Ausprobieren neuer Verhaltensweisen in einem sicheren Kontext.<ref>Landis, Dan, Bennet, Janet Marie, Bennet, Milton J. (2004): ''Handbook of intercultural training'', Thousand Oaks: SAGE Publications, S. 63-65. S. 65.</ref> Die benannten Faktoren können weitgehend als Chancen interkultureller Planspiele betrachtet werden. Andere Vorteile, die diese Übungsmethode mit sich bringt, bestehen in der hohen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lernziele, Inhalte und Zielgruppen. Weitere '''Chancen''' interkultureller Planspiele können außerdem in ihrer Ganzheitlichkeit erkannt werden. Die Vermittlung fremd- bzw. interkultureller Spezifika wird mit der Reflexion des eigenen interkulturellen Verhaltens ergänzt, die während des Debriefings erfolgt, was äußerst positiv zu bewerten ist.
  
== Einordnung interkultureller Planspiele in die Methodenlandkarte ==
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Als '''Herausforderung''' ist der Spielcharakter an sich zu sehen, welcher dazu führt, dass sich dem fremdkulturellen Szenario einer realen Entsendungssituation bestenfalls angenähert werden kann. Des Weiteren können mögliche Misserfolge auch der Spielkonzeption und nicht dem eigenen Handeln zugeschrieben werden.<ref>Bolten, J. (2002): ''Interkulturelle Kompetenz und ganzheitliches Lernen.  Zur Theorie und Praxis interkultureller Kompetenzvermittlung in der Wirtschaft.''  Dokumente 58, 2002, (S. 40-46), S. 43f, online verfügbar unter http://www2.uni-jena.de/philosophie/IWK-neu/typo3/fileadmin/team/juergen.bolten/interkulturelle_kompetenz_ganzheitliches_Lernen_bolten.pdf</ref> In diesem Zusammenhang ist darauf zu achten, dass das Planspiel an die Bedürfnisse der Zielgruppe ausgerichtet ist, da sonst Demotivation und mangelnde Beteiligung auftreten können<ref>Hesselmann, U. (2011): Sinnvolle Integration von Planspielen in Weiterbildungsmaßnahmen am Beispiel von Projektmanagement. S. 221f. In: Hitzler, S., Zürn, B., Trautwein, F.  (Hrsg.) (2011): ''Planspiele - Qualität und Innovation. Neue Ansätze aus Theorie und Praxis.'' Norderstedt: Books on Demand (ZMS-Schriftenreihe, 2). S. 217-230.</ref>. Außerdem sollten bei der Verwendung von Trainingsmaßnahmen [https://de.wikipedia.org/wiki/Erwachsenen-_und_Weiterbildung#Training_on_the_job off-the-job] wie interkulturellen Planspielen im Unternehmenskontext, z.B. bei Entsendungsprozessen, begleitende Betreuungsmaßnahmen [https://de.wikipedia.org/wiki/Erwachsenen-_und_Weiterbildung#Training_on_the_job on-the-job]  in Betracht gezogen werden, um einen optimalen Trainingserfolg zu garantieren<ref>Bolten, J. (2002): ''Interkulturelle Kompetenz und ganzheitliches Lernen.  Zur Theorie und Praxis interkultureller Kompetenzvermittlung in der Wirtschaft.''  Dokumente 58, 2002, (S. 40-46), S. 44, online verfügbar unter http://www2.uni-jena.de/philosophie/IWK-neu/typo3/fileadmin/team/juergen.bolten/interkulturelle_kompetenz_ganzheitliches_Lernen_bolten.pdf</ref>.
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Nicht zu unterschätzen sind die Anforderungen an den Durchführenden eines interkulturellen Planspiels: Besonders in den Phasen des „Gaming“ und „Debriefing“ werden Fähigkeiten wie „Moderation kritischer Teamsituationen, das Auffangen im Spiel ‚abgehängter’, frustrierter, wütender oder aufgrund von subjektiv als falsch erlebten Entscheidungen depressiver Teilnehmer.“<ref>Strohschneider, S. (2010): Planspiele und Computersimulationen. In: Weidemann, A., Straub, J., Nothnagel, S. (Hrsg.): ''Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung: ein Handbuch.'' Bielefeld: transcript (Kultur und soziale Praxis), S. 241–264. S. 258-260.</ref> Besonders achtgeben sollte man bei der „Debriefing“ Phase: Da eines der Hauptziele interkultureller Planspiele die Schaffung synergiefördernder interkultureller Situationen ist, sollten kulturelle Unterschiede beim Handeln nicht betont werden. Es gilt, eine Tendenz zur Stereotypisierung zu vermeiden, die in Kontrast zum Lernziel des interkulturellen Planspiels steht und die Teilnehmenden verwirren könnte. Die Analyse der Rollen- und Funktionsdifferenzierung, der Prozesssteuerung und der Kommunikationsebenen im Team sind hingegen wesentliche Faktoren, die eine erfolgreiche Reflexion der interkulturellen Handelsprozesse kennzeichnen. Des Weiteren sollte die Reflexion durch gezielte Fragen stimuliert werden und alle Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben werden, einen Redebeitrag in der Diskussion zu leisten.<ref>Strohschneider, S. (2010): Planspiele und Computersimulationen. In: Weidemann, A., Straub, J., Nothnagel, S. (Hrsg.): ''Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung: ein Handbuch.'' Bielefeld: transcript (Kultur und soziale Praxis), S. 241–264. S. 258-260.</ref>
  
Interkulturelle Planspiele stellen für Trainingspersonen eine Methodentypologie, die sich nur als erfolgreich erweisen kann, wenn sie nicht mehr als ein einziges Mal in identischer Form angewendet wird. Zur wirksamen Umsetzung interkultureller Planspiele kommen in dieser Hinsicht die vier [[Bedingungsfaktoren_interkultureller_Trainings|Bedingungsfaktoren interkultureller Trainings]] zum Einsatz, die eine Anpassung an den Besonderheiten der Anforderungen der Zielgruppe, Trainer sowie Kontext der Übung gewährleisten. Eine genauere Spezifizierung der methodischen Varianten, die mit bestimmten Kontextgegebenheiten am besten kombiniert werden können, bietet dazu die sogenannte [[Methodenlandkarte]] an,  wo die verschiedenen Trainingsmethoden und Übungstypologien in die  Zellen einer Matrix aufgeteilt werden, die aus kulturunspezifische, kulturspezifische und interkulturelle Inhalte sowie distributiven, interaktiven und kollaborativen Methoden  besteht. In dieser Schematisierung sind interkulturelle Planspiele in einem Bereich zu finden, wo einerseits interkulturelle und andererseits interaktive Trainingsmethoden gruppiert sind. Diese Klassifizierung ergibt sich aus dem hohen Grad an interkultureller Zusammenarbeit,  Offenheit und Eigendynamik, die für diese Methodentypologie charakteristisch sind. Diese Komponenten bestimmen auch weitgehend die virtuelle Variante von interkulturellen Planspielen, die in der Form von [[Internetbasierte_interkulturelle_Planspiele|internetbasierten interkulturellen Planspielen]] zu finden ist. Der wichtigste Unterschied zwischen diesen beiden Formen besteht darin, dass die Beteiligten nicht vor Ort an dem Planspiel teilnehmen, sondern sie interagieren mittels bestimmter Plattformen, die ihnen trotz der geographischen Distanz eine synchrone Mitarbeit ermöglichen.
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== Siehe Auch ==
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* [[Internetbasierte interkulturelle Planspiele|IWK WIKI Internetbasierte Interkulturelle Planspiele]]
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* [[Interkulturelle Präsenz-Planspiele|IWK WIKI Interkulturelle Präsenz-Planspiele]]
  
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== Weiterführende Links und Literatur ==
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* Swiss Austrian German Simulation And Gaming Association (SAGSAGA) Gesellschaft für Planspiele in Deutschland, Österreich und Schweiz e.V. http://www.sagsaga.org/.
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* Hitzler, S., Zürn, B., Trautwein, F.  (Hrsg.) (2011): Planspiele - Qualität und Innovation. Neue Ansätze aus Theorie und Praxis. Norderstedt: Books on Demand (ZMS-Schriftenreihe, 2).
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* Schwägele, S. (2012): Planspiele - Trends in der Forschung. Rückblick auf den Deutschen Planspielpreis 2011. Norderstedt: Books on Demand (ZMS-Schriftenreihe, 3).
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* Planspiel-Datenbank (bpb) http://www.bpb.de/lernen/formate/planspiele/65585/planspiel-datenbank?themenbereich=-1&zeitbereich=-1&altersstufe=-1&suchwort=&spielart=32&teilnehmerzahl=&submit=Suche+starten.
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* Forschungsstelle für interkulturelle und komplexe Arbeitswelten Universität Jena http://www.finka.uni-jena.de/ 
  
== Chancen und Herausforderungen interkultureller Planspiele ==
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== Einzelnachweise==
 
 
Interkulturelle Planspiele unterscheiden sich von anderen traditionelleren, distributiven Trainingsformen hinsichtlich der Interaktion, die zwischen den Teilnehmern entsteht. Aus diesem Grund lässt sich ein hoher Grad an Synergie feststellen, der aus der Zusammenarbeit entsteht und die die einzelnen Teilnehmer alleine nicht hätten erreichen können. Darüber hinaus ermöglicht die Kooperation zwischen den Teilnehmern eine Steigerung ihres Zugehörigkeitsgefühls zu der Gruppe und fördert gleichzeitig ihre Fähigkeit, von den anderen zu lernen. Diese Methode eignet sich deshalb auch für Trainees und ermöglicht ihnen das Ausprobieren neuer Verhaltensweisen in einem sicheren Kontext (4). Die benannten Faktoren können weitgehend als Chancen interkultureller Planspiele betrachtet werden. Andere Vorteile, die diese Übungsmethode mit sich bringt, bestehen in der hohen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lernziele, Inhalte und Zielgruppen. Weitere Chancen interkultureller Planspiele können außerdem in ihrer Ganzheitlichkeit erkannt werden. Die Vermittlung fremd- bzw. interkultureller Spezifika wird mit der Reflexion des eigenen interkulturellen Verhaltens ergänzt, die während des Debriefings erfolgt. Aus diesen Gründen lassen sich mit einem erheblich reduzierten Zeitaufwand mehrere inhaltliche qualitative und quantitative Vorteile erzielen (5). Merkmale interkultureller Planspiele, die hingegen zu den Herausforderungen zählen, bestehen darin, dass dadurch fremdkulturelle Szenarien in genuiner Form nur begrenzt generiert werden können Dies korreliert in der Regel mit langen Realisierungszeiten interkultureller Planspiele, die meistens drei Stunden dauern und eine bestimmte Anzahl an Teilnehmern benötigen. Aus diesen Herausforderungen entsteht somit die Notwendigkeit, Trainingsmaßnahmen vor der Entsendung in fremdkulturelle Kontexte mit interkulturellen Betreuungsmaßnahmen [http://en.wikipedia.org/wiki/On-the-job_training%20 on-the-job] zu kombinieren (6).
 
 
 
 
 
== Einzelnachweise ==
 
 
 
(1), (4), (6) Landis, Dan, Bennet, Janet Marie, Bennet, Milton J. (2004): Handbook of intercultural training, SAGE Publications, Thousand Oaks, 63-65. Online unter:
 
http://books.google.it/booksid=U512AwAAQBAJ&pg=PT95&lpg=PT95&dq=simulation+games+intercultural+training&source=bl&ots=S2OxQ3RKIh&sig=fdato89TgKZIOKuG3BKhe-FgZdo&hl=it&sa=X&ei=WQYQVMCGBaiaygPBtoLIDA&ved=0CCkQ6AEwADgK#v=onepage&q=simulation%20games%20intercultural%20training&f=false
 
 
 
(2) Bolten, Jürgen (1999): InterAct. Zur Konzeption eines interkulturellen Unternehmensplanspiels. In: InterAct. Ein wirtschaftsbezogenes interkulturelles Planspiel für die Zielkulturen Australien, Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Niederlande, Ostasien, Rußland, Spanien und USA. Online unter:
 
http://www2.uni-jena.de/philosophie/iwk/publikationen/interactbolten.pdf
 
 
 
(3) Strohschneider, Stefan (2010): Planspiele und Computersimulationen. In: A. Weidemann, J. Straub, S. Nothnagel (Hg.), Wie lernt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung, transcript, Bielefeld, 241-264.
 
 
 
(5) Bolten, Jürgen (2002): Interkulturelle Kompetenz und ganzheitliches Lernen. Zur Theorie und Praxis interkultureller Kompetenzvermittlung in der Wirtschaft. Online unter:
 
http://www2.unijena.de/philosophie/IWKneu/typo3/fileadmin/team/juergen.bolten/interkulturelle_kompetenz_ganzheitliches_Lernen_bolten.pdf
 

Aktuelle Version vom 1. Oktober 2015, 19:42 Uhr

Einordnung interkultureller Planspiele in die Methodenlandkarte für Maßnahmen zur interkulturellen Personalentwicklung

Interkulturelle Planspiele stellen einen Übungstypen zur interkulturellen Kompetenzentwicklung im Rahmen von interkulturellen Trainings dar. Im Rahmen eines Planspielszenarios treten die Teilnehmenden als Protagonisten in Interaktion mit anderen Trainees, wodurch Interkulturalität thematisiert und generiert wird.[1] Interkulturelle Planspiele können in Präsenz-Form oder in virtueller Form realisiert werden.

Konzept/Idee

Ausgangspunkt oder Kontext für das Planspielszenario bildet eine Fallstudie, die möglichst konkret und authentisch sein sollte. Interkulturelle TrainerInnen oder Coaches, welche das Planspiel leiten, verbergen den realen Ausgang der Fallstudie, legen jedoch das Ziel fest. Die Teilnehmenden versuchen nun als Protagonisten den Fall „aus ihrem eigenen Kultur- und Sozialisationskontext heraus“ zum Abschluss zu bringen, das heißt dass die Lösung des Falls anfangs inhaltlich offen bleibt und allein die Teilnehmenden darüber entscheiden. Bei der Interaktion mit den anderen Trainees behält der Teilnehmende jedoch seine eigene Rolle und Funktion. Dies unterscheidet Planspiele von Rollenspielen, Simulationen und Projekten.[2] Die Durchführung interkultureller Planspiele besteht im Idealfall aus den Phasen „Briefing“, „Gaming“ und „Debriefing“. Im „Briefing“ werden die Teilnehmenden mit dem Planspielszenario (Ausgangslage, Regeln und Ziele des Spiels, etc.) vertraut gemacht. Im „Gaming“ werden für jede Spielperiode konkrete Maßnahmen geplant, Entscheidungen getroffen und Handlungen ausgeführt, welche vom Spielleitenden entsprechend des zugrunde liegenden Modells verarbeitet werden und deren Auswirkungen auf den Spielverlauf wieder an die Teilnehmenden gespiegelt werden. Je nach Planspiel wird dieser Vorgang n-mal wiederholt. Im „Debriefing“ werden die Spielergebnisse und Spielerfahrungen reflektiert. Im Idealfall können gewonnene Erfahrungen bereits auf die Praxis übertragen werden.[3] Der konzeptionelle Rahmen von interkulturellen Planspielen kann auch gemäß dem Erfahrungsbasierten Lernzyklus nach Kolb fundiert werden.[4]

Anwendungsbereiche und Lernziele interkultureller Planspiele

Interkulturelle Planspiele kommen zur Anwendung, wenn die Entwicklung von interkultureller Kompetenz im Rahmen von Weiterbildungsmaßnahmen eine wesentliche Rolle spielt. Das interaktive Format von interkulturellen Planspielen erfordert von den Teilnehmenden, deren interkulturelle Handlungsfähigkeit, das heißt der Transfer der individuellen Sach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz auf eine unsichere und unbekannte Situation, unter Beweis zu stellen.[5] Zu beachten gilt, dass dieser Übungstyp seine volle Wirkung nur entfalten kann, wenn das reine Spielen mit wissenschaftlicher Theorie, z.B. zu Kommunikationsstilen, und einer ausführlichen Reflexionsphase kombiniert wird. Je nach Kontext können verschiedene Lernzielbereiche definiert werden und individuell schwerpunktmäßig gewichtet werden:

  1. „der Erwerb konkreter Techniken der Kommunikation und Interaktion in multikulturellen Teams, Prozesse des Austausch von Information und der Entscheidungsfindung, Regeln für interkulturelle Verhandlungsführung, ggf. auch in Nicht-Muttersprachen;
  2. interkulturelle Sensibilisierung, Bewusstwerden der spezifischen Schwierigkeiten und Fallgruben interkultureller Zusammenarbeit;
  3. Anwendung theoretischen Wissens in realitätsnahen interkulturellen Kontexten, Förderung des interkulturellen Verständnisses und der Fähigkeiten zur ‚isomorphen Attribution’;
  4. Erwerb von praktischen Erfahrungen im Umgang mit länderspezifischen Kommunikations- und Interaktionsstilen.“[6]

Zielgruppe

Exakte Zielgruppen für interkulturelle Planspiele zu benennen ist difizil, da diese eine große Variabilität hinsichtlich der Teilnehmerzahl (z.B. von einigen wenigen bis hin zu rund 20), der Teilnehmerrollen (keinerlei Vorgaben vs. sehr differenzierte Rollenbeschreibungen) oder der Spieldauer (20 Minuten bis zu mehreren Tagen) aufweisen.[7] Demzufolge gilt es, für die zu trainierende Zielgruppe ein Planspiel auszuwählen, welches die optimalen Bedingungsfaktoren für diese darbietet. Häufig werden die interkulturellen Planspiele im Hochschul- und im Unternehmenskontext sowohl für kulturell homogene als auch heterogene Gruppen eingesetzt, um die vorher genannten Lernziele zu erreichen.

Herausforderungen und Chancen

Interkulturelle Planspiele unterscheiden sich von anderen traditionelleren, distributiven Trainingsformen hinsichtlich der Interaktion, die zwischen den Teilnehmenden entsteht. Aus diesem Grund lässt sich ein hoher Grad an Synergie feststellen, der aus der Zusammenarbeit entsteht und welche die einzelnen Teilnehmer alleine nicht erreichen könnten. Darüber hinaus ermöglicht die Kooperation zwischen den Teilnehmenden eine Steigerung ihres Zugehörigkeitsgefühls zu der Gruppe und fördert gleichzeitig ihre Fähigkeit, von den anderen zu lernen. Diese Methode eignet sich deshalb auch für Trainees und ermöglicht das Ausprobieren neuer Verhaltensweisen in einem sicheren Kontext.[8] Die benannten Faktoren können weitgehend als Chancen interkultureller Planspiele betrachtet werden. Andere Vorteile, die diese Übungsmethode mit sich bringt, bestehen in der hohen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lernziele, Inhalte und Zielgruppen. Weitere Chancen interkultureller Planspiele können außerdem in ihrer Ganzheitlichkeit erkannt werden. Die Vermittlung fremd- bzw. interkultureller Spezifika wird mit der Reflexion des eigenen interkulturellen Verhaltens ergänzt, die während des Debriefings erfolgt, was äußerst positiv zu bewerten ist.

Als Herausforderung ist der Spielcharakter an sich zu sehen, welcher dazu führt, dass sich dem fremdkulturellen Szenario einer realen Entsendungssituation bestenfalls angenähert werden kann. Des Weiteren können mögliche Misserfolge auch der Spielkonzeption und nicht dem eigenen Handeln zugeschrieben werden.[9] In diesem Zusammenhang ist darauf zu achten, dass das Planspiel an die Bedürfnisse der Zielgruppe ausgerichtet ist, da sonst Demotivation und mangelnde Beteiligung auftreten können[10]. Außerdem sollten bei der Verwendung von Trainingsmaßnahmen off-the-job wie interkulturellen Planspielen im Unternehmenskontext, z.B. bei Entsendungsprozessen, begleitende Betreuungsmaßnahmen on-the-job in Betracht gezogen werden, um einen optimalen Trainingserfolg zu garantieren[11]. Nicht zu unterschätzen sind die Anforderungen an den Durchführenden eines interkulturellen Planspiels: Besonders in den Phasen des „Gaming“ und „Debriefing“ werden Fähigkeiten wie „Moderation kritischer Teamsituationen, das Auffangen im Spiel ‚abgehängter’, frustrierter, wütender oder aufgrund von subjektiv als falsch erlebten Entscheidungen depressiver Teilnehmer.“[12] Besonders achtgeben sollte man bei der „Debriefing“ Phase: Da eines der Hauptziele interkultureller Planspiele die Schaffung synergiefördernder interkultureller Situationen ist, sollten kulturelle Unterschiede beim Handeln nicht betont werden. Es gilt, eine Tendenz zur Stereotypisierung zu vermeiden, die in Kontrast zum Lernziel des interkulturellen Planspiels steht und die Teilnehmenden verwirren könnte. Die Analyse der Rollen- und Funktionsdifferenzierung, der Prozesssteuerung und der Kommunikationsebenen im Team sind hingegen wesentliche Faktoren, die eine erfolgreiche Reflexion der interkulturellen Handelsprozesse kennzeichnen. Des Weiteren sollte die Reflexion durch gezielte Fragen stimuliert werden und alle Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben werden, einen Redebeitrag in der Diskussion zu leisten.[13]

Siehe Auch

Weiterführende Links und Literatur

Einzelnachweise

  1. Bolten, J. (2014): Typologie interkultureller Übungen. Übungsleitfaden. Jena: o.V. S. 22.
  2. Bolten, J. (2014): Typologie interkultureller Übungen. Übungsleitfaden. Jena: o.V. S. 22.
  3. Fürstenau, B. (2006): Planspiel und Simulation. In: Arnold, K.-H. (Hrsg.): Handbuch Unterricht. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 317–322.
  4. Strohschneider, S. (2010): Planspiele und Computersimulationen. In: Weidemann, A., Straub, J., Nothnagel, S. (Hrsg.): Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung: ein Handbuch. Bielefeld: transcript (Kultur und soziale Praxis), S. 241–264. S. 248.
  5. Bolten, J. (2012): Interkulturelle Kompetenz. Erfurt: Landeszentrale für Polit. Bildung Thüringen. S. 150.
  6. Strohschneider, S. (2010): Planspiele und Computersimulationen. In: Weidemann, A., Straub, J., Nothnagel, S. (Hrsg.): Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung: ein Handbuch. Bielefeld: transcript (Kultur und soziale Praxis), S. 241–264. S. 249.
  7. Strohschneider, S. (2010): Planspiele und Computersimulationen. In: Weidemann, A., Straub, J., Nothnagel, S. (Hrsg.): Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung: ein Handbuch. Bielefeld: transcript (Kultur und soziale Praxis), S. 241–264. S. 243.
  8. Landis, Dan, Bennet, Janet Marie, Bennet, Milton J. (2004): Handbook of intercultural training, Thousand Oaks: SAGE Publications, S. 63-65. S. 65.
  9. Bolten, J. (2002): Interkulturelle Kompetenz und ganzheitliches Lernen. Zur Theorie und Praxis interkultureller Kompetenzvermittlung in der Wirtschaft. Dokumente 58, 2002, (S. 40-46), S. 43f, online verfügbar unter http://www2.uni-jena.de/philosophie/IWK-neu/typo3/fileadmin/team/juergen.bolten/interkulturelle_kompetenz_ganzheitliches_Lernen_bolten.pdf
  10. Hesselmann, U. (2011): Sinnvolle Integration von Planspielen in Weiterbildungsmaßnahmen am Beispiel von Projektmanagement. S. 221f. In: Hitzler, S., Zürn, B., Trautwein, F. (Hrsg.) (2011): Planspiele - Qualität und Innovation. Neue Ansätze aus Theorie und Praxis. Norderstedt: Books on Demand (ZMS-Schriftenreihe, 2). S. 217-230.
  11. Bolten, J. (2002): Interkulturelle Kompetenz und ganzheitliches Lernen. Zur Theorie und Praxis interkultureller Kompetenzvermittlung in der Wirtschaft. Dokumente 58, 2002, (S. 40-46), S. 44, online verfügbar unter http://www2.uni-jena.de/philosophie/IWK-neu/typo3/fileadmin/team/juergen.bolten/interkulturelle_kompetenz_ganzheitliches_Lernen_bolten.pdf
  12. Strohschneider, S. (2010): Planspiele und Computersimulationen. In: Weidemann, A., Straub, J., Nothnagel, S. (Hrsg.): Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung: ein Handbuch. Bielefeld: transcript (Kultur und soziale Praxis), S. 241–264. S. 258-260.
  13. Strohschneider, S. (2010): Planspiele und Computersimulationen. In: Weidemann, A., Straub, J., Nothnagel, S. (Hrsg.): Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung: ein Handbuch. Bielefeld: transcript (Kultur und soziale Praxis), S. 241–264. S. 258-260.